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GEDANKEN:

Arbeit mit Textilien - Plädoyer für eine nicht zeitgeistige Tätigkeit:

Textilien waren in der Menschheitsgeschichte immer von großer Bedeutung:
Netze, Taschen, Beutel zur Aufbewahrung und zum Transport des Hausrats;
Bänder, Gurte und Leinen zur Befestigung; Stoffe, Decken und Planen für Bekleidung und Behausung.
Alle diese Dinge mussten von Hand hergestellt, die Ausgangsmaterialien mühsam gewonnen und vorbereitet werden. Textile Techniken, die viel Geschick und Übung voraussetzten wurden im Familien – und Sippenbereich weitergegeben. Neben der rein funktionellen Bedeutung von Textilien kam auch der dekorative  Anspruch hinzu und sehr stark damit verbunden auch religiöse, mythische und soziale Inhalte.

Das ist Geschichte, zum größten Teil sind Traditionen und Fähigkeiten verloren gegangen und nur mehr für KulturhistorikerInnen interessant.

Die große Wende in der Erzeugung von Textilien kam Mitte des 19. Jahrhundert mit der Mechanisierung der Textilproduktion durch die Erfindung von Baumwollspinn– und Webmaschinen in England. Die Textilindustrie war der Auslöser für die industrielle Revolution, die Baumwolle war ab diesem Zeitpunkt der wichtigste Rohstoff der Textilindustrie. Die Geschichte der Textilindustrie ist aber auch eine Geschichte der Ausbeutung: unvorstellbare Arbeitsbedingungen, geringe Löhne, Kinderarbeit, Umweltskandale  - daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Die ausgelagerte Textilproduktion nach Asien geht weiterhin zu Lasten von Menschen und Umwelt, China gilt heute als der weltgrößte Textilproduzent.
Traditionen und Handwerk haben in einzelnen „Nischen“ überlebt, die Textilkunst ist in vielen Ländern sehr eigenständig und eigenwillig vertreten, Kunsthandwerk erlebt in einzelnen Bereichen großen Aufschwung.
Das Erlernen, das Üben, das Entwickeln einer textilen Technik ist mühsam und braucht Zeit, qualitätvolle Materialien sind teuer und schwer erhältlich, Unterrichtsstunden an Schulen und Universitäten werden gekürzt und abgeschafft.

Warum also Arbeiten und Gestalten mit textilen Materialien?
Textilien begleiten uns ein Leben lang, sind oft mit Emotionen und Erinnerungen verbunden. Sie umhüllen uns, sind unsere zweite und dritte Haut und es wert, nach Form und Qualität beachtet zu werden.
Die Fülle von unterschiedlichen Oberflächen und Strukturen textiler Materialien regt unser haptisches Erleben an: weich, flauschig, glatt, rau, spröde, kratzig, steif, nachgiebig, fest,  - das sind Erfahrungen, die im Sinne einer ganzheitlichen Werdung“ wichtig sind.
Beim Werken mit textilen Materialien im Elementarbereich werden Feinmotorik, Ausdauer und die Auge – Hand – Koordination gefördert, auch lässt sich Sprache mit haptischem Empfinden verknüpfen. Bei Techniken wie dem Weben oder dem Sticken spielen auch meditative Aspekte eine Rolle.
Zur Ruhe kommen, sich konzentrieren, sich auf eine Sache einlassen, eine Aufgabe beenden, die Freude an der individuellen Gestaltung und die tiefe Befriedigung nach Lösung und Fertigstellung einer Arbeit sind Qualitäten der Textilarbeit.